Kurzsichtigkeit kann sich im Alter wieder verbessern

Kurzsichtigkeit kann sich im Alter wieder verbessern

Mit zunehmendem Alter lassen die Sinne nach. Doch dies muss nicht immer ein Nachteil sein, denn oft kann sich das Sehvermögen dadurch wieder verbessern. Die einsetzende Altersweitsichtigkeit gleicht dann eine bestehende Kurzsichtigkeit aus.

Seit einigen Jahren steigt die Zahl der kurzsichtigen jüngeren Menschen rapide an.

Kurzsichtigkeit immer weiter verbreitet

Jüngsten Statistiken zufolge sind bereits 50 % der deutschen Schulabgänger kurzsichtig. Als Schuldige werden meist schnell Computer und Smartphones ausgemacht, doch das ist nur die halbe Wahrheit. Amerikanische Studien haben ergeben, dass Kinder und Jugendliche, die die meiste Zeit in geschlossenen Räumen verbringen, weit häufiger kurzsichtig sind als Altersgenossen die im Freien spielen und natürlichem Licht ausgesetzt sind. Kinder sollten sich daher mindestens zwei Stunden pro Tag an der frischen Luft aufhalten, um von der natürlichen Helligkeit zu profitieren und Kurzsichtigkeit zu vermeiden.

Auch Erwachsene, die bislang noch nicht kurzsichtig sind, sollten auf natürliches Licht und lange Bildschirmpausen setzen. Wer unsicher ist, ob die eigene Sehkraft noch vollkommen in Ordnung ist, kann sich auf Seiten wie Blickcheck.de über Kurzsichtigkeit informieren und einen Online-Sehtest durchführen. Ergibt dieser eine mögliche Sehschwäche, sollte der Augenarzt aufgesucht werden, um die genaue Sehschwäche zu ermitteln und ein Rezept für eine Brille auszustellen.

Im Alter nimmt die Weitsichtigkeit zu

Im Alter sind die Augen generell anfälliger für Augenkrankheiten wie der grüne und der graue Star. Am häufigsten ist jedoch die sogenannte Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) verbreitet. Weil die Linsen mit zunehmendem Alter starrer werden, können sie sich nicht mehr so gut auf nahe Bilder (und Wörter) einstellen. Experten sprechen von einer Verschlechterung der Akkommodationsfähigkeit. Die Schrift der Tageszeitung scheint dann zu verschwimmen. Ab einem Alter von 60 Jahren sind statistisch gesehen über 90 Prozent der Deutschen von einer Fehlsichtigkeit betroffen und benötigen eine Brille.

Wenn Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit zusammenkommen

Allerdings kann die einsetzende Altersweitsichtigkeit einen Vorteil haben: In manchen Fällen gleicht sie die bisherige Kurzsichtigkeit wieder aus. Wie dies genau funktioniert, ist jedoch medizinisch noch nicht geklärt. Ein direkter Ausgleich ist nach Ansicht führender Augenärzte unmöglich, da die Akkommodationsfähigkeit der Linse nichts mit den Ursachen für Kurzsichtigkeit (verlängerter Augapfel) zu tun hat. Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang zwischen der längeren Linsenbrechweite und der Länge des Augapfels.

Nur in seltenen Fällen können bisher Kurzsichtige ihre Brille ganz beiseitelegen. In den meisten Fällen raten Augenärzte zu einer Gleitsichtbrille, die sich immer auf die aktuellen Gegebenheiten einstellt. Sie ermöglicht dann einerseits den scharfen Blick in die Ferne und andererseits das mühelose Lesen der Tageszeitung.

Bild: ©istock.com/vadimguzhva

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1 Comment

  1. Ich wurde mit etwa 11 Jahren kurzsichtig. Ich musste näher an die Schultafel rücken, um die Worte lesen zu können. Mit Anfang 20 hatte ich links -4,75 Dioptrien, rechts -4,25 Dioptrien. Ich trug eine Brille. Bei mir wurde vor 4 Jahren ein Sehtest gemacht. Links hatte ich nur noch -4 Dioptrien, rechts nur noch -3 Dioptrien. Ich war 53 Jahre alt. Meine Kurzsichtigkeit hatte sich im Laufe von Jahrzehnten deutlich abgeschwächt. Der Prozess war aber so langsam, dass es mir nicht aufgefallen ist. Man gewöhnt sich eben an die Kurzsichtigkeit. Hat auch Vorteile: man muss dicht an die Dinge ran gehen, kann dann aber auch winzige Details erkennen, für die andere eine Lupe bräuchten!

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